"Nach einer Ausbildung in unserem See bist du später einfach etwas cooler"

Warum ein trüber und kalter See gut ist, um Tauchen zu lernen, erklärt Ralf Persuhn. Und was ihm als Leiter der Tauchausbildung besonders wichtig ist

Ralf Persuhn ist Tauchlehrer ** und leitet seit 2018 die Tauchausbildung bei der TG WASPO

Tauchen kann ich an vielen Orten lernen. Viele machen das im Urlaub, aber was spricht für eine Tauchausbildung im Verein?

Weil man bei uns das Tauchen ohne Zeitdruck lernen kann, bis man es wirklich beherrscht. Wenn ich im Urlaub einen Tauchschein mache, muss ich diesen in dieser Zeit abschließen. Da entsteht oft Zeitdruck und die Frage ist, ob man das Tauchen in dieser knappen Zeit wirklich so sicher lernen kann wie es eigentlich sein sollte. Und dann kommt ja auch häufig noch die Sprachbarriere dazu. Bei uns kommen jedenfalls regelmäßig Leute, die im Urlaub einen Schein angefangen und dann gemerkt haben, dass sie sich nicht sicher fühlen und dann nochmal bei uns in aller Ruhe diese Fähigkeiten erlernen wollen. Und noch ein Vorteil hat unsere Ausbildung im See. Du bist später einfach etwas cooler, weil du auch mit schlechter Sicht oder schwierigeren Umweltbedingungen klargekommen bist, das gibt einfach mehr Sicherheit und das ist am Ende entscheidend.

Wie lange dauert es bis ich selbstständig tauchen kann?

Die Kurse beginnen bei uns immer im Januar oder Februar und wenn man gut durchkommt, ist die Person im Juni fertig. Aber es kann auch mal September werden. Aber dann hast du es auch wirklich gelernt.

Und wie teuer ist der Tauchschein bei der TG Waspo?

Als Anfänger musst du dir Maske, Schnorchel und Flossen kaufen, die sogenannte ABC-Ausrüstung, den Rest kannst du bei uns leihen. Der Kurs kostet 130 Euro, außerdem musst du Mitglied im Verein sein, zumindest für ein Jahr.

Wie sportlich fit muss ich denn sein, wenn ich tauchen will?

Du musst nicht ausgesprochen sportlich sein, Sporttauchen ist quasi für Jedermann, du musst aber gesund sein. Und das kontrolliert der Arzt bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung, ohne die kannst du keinen Tauchschein machen.

Wie belastend ist Tauchen für die Gesundheit?

Es kann anstrengend, es kann entspannend sein, je nachdem wie man taucht, wie lange man taucht. Aber klar, die Druckunterschiede wirken sich auf das Herz-Kreislaufsystem aus, deshalb achtet der Arzt bei der Tauchtauglichkeitsuntersuchung auch besonders darauf und macht zum Beispiel ein EKG.

Und wie gefährlich ist Tauchen?

Solange du dich an die Regeln hälst, ist es nicht gefährlich, das ist wie beim Radfahren oder Autofahren. Aber wenn man leichtsinnig ist, sich nicht an die Regeln hält, sich überschätzt, schlecht geschult ist, wenn man deshalb Situationen nicht richtig einschätzen kann, dann passieren Unfälle, dann kann es auch lebensgefährlich werden.

Was ist dir als Tauchlehrer besonders wichtig, es deinen Tauchschülern zu vermitteln?

Den Leuten bewusst zu machen, dass sie auch Verantwortung übernehmen. Erstmal für sich selbst, vor allem aber für ihren Partner. Wir tauchen ja immer im Buddy-Team, da muss sich jeder bewusst sein, dass er die Verantwortung für die Gesundheit und für das Leben des Partners übernimmt. Aber jeder sollte nur dann tauchen, wenn man sich sicher ist, dass man der Situation gewachsen ist. Und wenn man unsicher ist, muss man das ansprechen und den Tauchgang umplanen.

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Tauchgruppe Wassersport Hannover e.V.
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